Dienstag, 18. Oktober 2011

Ein all zu kurzes Leben


Ein Buch, das betroffen macht, einen ohnmächtig und traurig zurück läßt, das einen fassungslos zu Lesepausen zwingt, nur um es dann wieder weiter lesen, weil man verstehen will.

Robert Enke ein junger Mensch wie du und ich und doch nicht wie du und ich.
Ihn begleitet der schwarze Hund, der in den Depressionsschüben 2003 und 2009 allmächtig wird und ihm zu dem zwingt, was uns allen bekannt ist.
"Der Tod eines depressiven Menschen ist niemals eine freie Entscheidung. Die Krankheit verengt die Wahrnehmung so sehr, dass der Leidende nicht mehr versteht, was es heißt zu sterben. Er glaubt es hieße nur, die Krankheit loszuwerden."

Ronald Reng ein Sportjournalist und zugleich Freund von Enke, schafft es trotz eigener Betroffenheit, Robert Enkes Leben und Leiden in einem Buch um zu setzen. Er zitiert Tagebucheinträge aus Robert Enkes dunkelsten Zeiten, aber er zeigt auch die vielen, vielen glücklichen Momente, denn das Leben des Robert Enke war keinesfalls durchweg depressiv.

Die Frage nach dem Warum oder ob es zu verhindern gewesen wäre, beantwortet Ronald Reng nicht. Wie auch?
Erst nach seinem Tod, wurde seinen nächsten Angehörigen und Freunden bewußt, was die zeichen und das Verhalten in seinen letzten Tagen zu bedeuten hatten. Keine Besserung der Krankheit, sondern einfach die Hoffnung der Krankheit ein Ende zu setzen.

Es ist ein Buch, das einem hautnahe Einblicke über eine totgeschwiegene Krankheit gibt und ich hoffe, das Robert Enkes Tod und Ronald Rengs Buch zumindest das Bewußtsein und den Umgang mit dieser Erkrankung ein bisschen ändern.

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